Partnergemeinde in Palästina

An dieser Stelle veröffentlichen wirPartnerkirche
in unregelmäßiger Folge Beiträge
 über unsere Partnergemeinde Beit Jala
und zum Konflikt Israel - Palästina:

EKD-Stellungnahme zur BDS-Kampagne vom 3.3.2020

Erwiderung auf die EKD-Stellungnahme zu BDS vom 23.3.2020

Begegnung in Palästina 2015

Gemeindereise 2012 zur Partnergemeinde Beit Jala

Begegnungen mit der Gemeinde Beit Jala 2013 - Endrücke von Hermann und Gisela Schmid

 

Foto: ©A. v. Platen


Foto von Hermann Schmid

Porträt

Hermann

Schmid

Gymnasiallehrer i.R.

Kirchenvorsteher

Partnerschafts-

beauftragter

Hermann Schmid ist Mitglied des erweiterten Kirchenvor-stands und seit sechs Jahren unser Beauftragter für die Partnerschaft mit der Evang. Kirchengemeinde Beit Jala in Palästina. Mit seiner Frau Gisela hat er auch an unserer diesjährigen Reise ins Heilige Land teilgenommen. 

Du bist schon sehr oft in Beit Jala gewesen. Wie kamst du dazu?

Zum ersten Mal war ich 1976 in Jerusalem. Damals hat der    Jerusalemer Bürgermeister Teddy Kollek Schüler des Münchner Ludwigsgymnasiums zu einem dreimonatigen Schüleraustausch eingeladen und ich war als Begleitlehrer dabei. Deshalb wollte ich im Ruhestand noch einmal im Umkreis von Jerusalem tätig sein.

Da ergab es sich gut, dass du im Februar 2007 mit dabei
warst, als wir mit einer kleinen Delegation nach Beit Jala gereist sind, um die neue Partnerschaft zu vertiefen.

Zur selben Zeit hatte ich gerade Kontakt mit der evangelischen Schule Talitha Kumi in Beit Jala aufgenommen, die wir dort auch besucht haben. Ich war dann im Herbst 2007 zum ersten Mal mit meiner Frau Gisela für mehrere Monate dort. Wir haben dort Kurse veranstaltet, um Schüler zu „Peer Mediatoren“ auszubilden.

Was bedeutet das?

Gleichaltrige sollen lernen, Streitfälle zwischen anderen Schülern zu schlichten. Ich hatte das am Ludwigsgymnasium schon mehrere Jahre lang gemacht. In Palästina waren die Voraussetzun-gen allerdings ganz anders, so dass wir das Kursprogramm erst anpassen mussten. Wir brauchten auch immer einen Dolmetscher, um mit den Schülern arabisch zu sprechen, wenn es auf Englisch zu schwierig wurde. Es gab Kurse für Neunt- und Zehntklässler und auch für Sechstklässler.

Wie schätzt du euren Erfolg ein?

Am Anfang war es schwierig. Aber wir konnten dieses Projekt immerhin drei Jahre hintereinander – jeweils von September bis Dezember – anbieten. Später kam noch ein intensives Auffrischungsseminar in einem Camp in der Nähe von Jericho dazu. Jetzt haben wir bei unserem Besuch eine ehemalige Teilnehmerin getroffen, die mittlerweile Psychologie studiert und von sich sagt, das Mediatorenprogramm habe ihre Wahrnehmung und ihr Leben verändert. Und neuerdings gibt es einen Lehrer, der diese Arbeit mit seiner Klasse wieder aufnimmt. Bei einem gespielten Streit zwischen Gisela und mir konnten wir erleben, dass die Schüler wirklich verstanden haben, worauf es ankommt, um gewaltfrei zur Konfliktlösung beizutragen.

Wieviel Kontakt hattest du mit der Kirchengemeinde?

Während der Zeit an der Schule war ich regelmäßig mit einigen Schülerinnen aus dem Internat im Gottesdienst in Beit Jala. In der Gemeinde sind auch einige Lehrkräfte sehr aktiv, mit denen wir befreundet sind. Und als Beauftragter unserer Kirchengemeinde habe ich später auch offiziell mehrfach die Gemeinde besucht und z.B. eine Spende für Konfirmationskleidung überbracht, die dort gebraucht wurde, damit alle Konfirmanden gleich gekleidet sind und keine Unterschiede die reicheren von den armen Familien trennen.

Bist du bereit, weiterhin als Beauftragter für die Partnerschaft tätig zu sein, auch wenn du jetzt aus unserem Kirchenvorstand ausscheidest?

So lange es sinnvoll ist und niemand anders diese Aufgabe besser übernehmen kann, bin ich dazu gerne bereit!

(Die Fragen stellte Florian Gruber)


  
GB 18-3 Mauer zwischen Israel und Palästina GB 18-3 Reisegruppe vor Jerusalem

Palästina 2018

Reise in ein gespaltenes Land

Eine solche Fülle von Gegensätzen kann man wohl an keinem anderen Ort der Erde erleben! Israel, ein moderner Staat westlicher Prägung – und einige Kilometer entfernt hinter der „Mauer“ arabische Dörfer mit archaischen Strukturen. In Jerusalem auf engstem Raum die Wallfahrtsorte der Juden, Muslime und Christen griechisch-orthodoxer, katholischer, armenischer, syrischer, koptischer und evangelischer Konfession. Wenige Kilometer vom Mittelmeerklima Tel Avivs in das judäische Bergland auf 800 Meter Höhe und wieder hinab in die Steinwüste um das Tote Meer 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Dazu auf Schritt und Tritt die Begegnung mit biblischer Geschichte und Kulturdenkmälern der letzten 2000 Jahre.

All das haben wir zehn Tage lang mit einer 40-köpfigen Reisegruppe erlebt. Im Gottesdienst und beim gemeinsamen Mittagessen mit Gastfamilien haben wir den Kontakt zur Gemeinde Beit Jala gesucht; durch Gesprächsabende mit verschiedenen Referenten und Diskussionen mit unseren israelischen und arabischen Reiseführern konnten wir die unterschiedlichen Perspektiven kennenlernen.

All das zu verarbeiten dauert noch einige Zeit. Aber eines ist sicher: Alle, die an dieser Reise teilgenommen haben, kehren verändert zurück!

Florian Gruber

 GB 18-3 Gebäude der Partnergemeinde bei Nacht GB 18-3 Im Suk GB 18-3 Arab. Gebäude in der judäischen Wüste
GB 18-3 Stadtmauer von JerusalemGB 18-3 Am Ort der Bergpredigt (See Genezaret)GB 18-3 Sicht auf das moderne Telaviv

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